Generell gilt: Sobald Berater Provisionen von Dritten erhalten, können sie dazu verleitet werden, deren Interessen höher zu gewichten und damit ihre eigenen Interessen über diejenigen der Kunden zu stellen. Dies kann sich etwa darin manifestieren, dass Anbieter bevorzugt werden, welche hohe Provisionszahlungen in Aussicht stellen.

Auch in der Finanzbranche besteht die Gefahr, dass durch die Zahlung von Retrozessionen der Vermögensverwalter auch im Interesse der Bank und nicht nur im Interesse seiner Kunden handelt. Weil er mit einem Prozentsatz an den Gebühren partizipiert, ist er unter Umständen nicht immer daran interessiert, die Gebühren für seine Kunden niedrig zu halten. Da der Vermögensverwalter bei seinen Anlageentscheidungen viel Spielraum hat, ist es ihm möglich, seine Einnahmen durch höhere Bank- und Produktgebühren deutlich zu steigern.

Aufgrund des bestehenden „Anreizsystems“ könnte namentlich eine Bank versucht sein, ihren Kunden nicht diejenigen Anlageprodukte zu empfehlen, die den Ansprüchen und dem (Risiko-)Profil des Kunden am besten entsprechen, sondern diejenigen für welche sie die höchsten Entschädigungen einnehmen kann.

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